Freitag, 12. April 2013

Film-Review: Django Unchained (2012)

(ursprünglich veröffentlicht auf moviepilot.de, Januar 2013)





Derzeit gibt es in Hollywood zwei Regisseure, deren Name auf dem Filmposter alleine auszureichen scheint, einen sicheren Hit zu kreieren. Der eine ist Christopher Nolan, der andere Quentin Tarantino.
Dessen neues Opus liegt nun mit "Django Unchained" vor. Dass der Maestro eine Schwäche für Spaghettiwestern hegt, ist schon länger bekannt, nichtsdestotzotz ist "Django" Tarantinos erster echter Ausflug in dieses Genre.

Man könnte vorgreifend behaupten, wer die anderen Tarantinos mochte wird auch "Django" lieben, die Zutaten sind alle da: Schnittige Dialoge, geschmackvoller Soundtrack, das allgegenwärtige Rache-Motiv und übertriebene Mengen Blut. Komplett gerecht wird man "Django" damit allerdings nicht, zu überragend ist die schauspielerische Leistung des Ensembles. Viel ist bereits zu Christoph Waltz Leistung gesagt und geschrieben worden und das absolut zurecht. Die Süffisanz mit der er seinen Charakter Dr. Schulz spielt, drückt seine Kollegen förmlich an die Wand. Der zweite Stern am Himmel über Mississippi ist allerdings nicht DiCaprio oder der stoische Jamie Foxx, sondern Tarantino-Urgestein Samuel L. Jackson in seiner bisher wohl bösesten Rolle. Ganz groß.

Leider hält Django sein hohes Niveau nicht durchgehend, hin und wieder hängt die Handlung etwas fest, auch wenn "Django" zum Ende hin nochmals ordentlich anzieht. Eine Viertelstunde weniger hätte dem Film meiner Meinung nach trotzdem gut getan.

Unterm Strich bleibt eine bitterböse Abrechnung mit der amerikanischen Sklavenzeit, der erwartete Brocken von einem Film und definitiv ein Highlight des noch jungen Jahres. Ein typischer Tarantino halt.

8/10

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