(ursprünglich veröffentlicht auf moviepilot.de, Januar 2013)
Derzeit gibt es in Hollywood zwei Regisseure, deren Name auf dem
Filmposter alleine auszureichen scheint, einen sicheren Hit zu kreieren.
Der eine ist Christopher Nolan, der andere Quentin Tarantino.
Dessen neues Opus liegt nun mit "Django Unchained" vor. Dass der
Maestro eine Schwäche für Spaghettiwestern hegt, ist schon länger
bekannt, nichtsdestotzotz ist "Django" Tarantinos erster echter Ausflug
in dieses Genre.
Man könnte vorgreifend behaupten, wer die anderen Tarantinos mochte
wird auch "Django" lieben, die Zutaten sind alle da: Schnittige Dialoge,
geschmackvoller Soundtrack, das allgegenwärtige Rache-Motiv und
übertriebene Mengen Blut. Komplett gerecht wird man "Django" damit
allerdings nicht, zu überragend ist die schauspielerische Leistung des
Ensembles. Viel ist bereits zu Christoph Waltz Leistung gesagt und
geschrieben worden und das absolut zurecht. Die Süffisanz mit der er
seinen Charakter Dr. Schulz spielt, drückt seine Kollegen förmlich an
die Wand. Der zweite Stern am Himmel über Mississippi ist allerdings
nicht DiCaprio oder der stoische Jamie Foxx, sondern
Tarantino-Urgestein Samuel L. Jackson in seiner bisher wohl bösesten
Rolle. Ganz groß.
Leider hält Django sein hohes Niveau nicht durchgehend, hin und
wieder hängt die Handlung etwas fest, auch wenn "Django" zum Ende hin
nochmals ordentlich anzieht. Eine Viertelstunde weniger hätte dem Film
meiner Meinung nach trotzdem gut getan.
Unterm Strich bleibt eine bitterböse Abrechnung mit der
amerikanischen Sklavenzeit, der erwartete Brocken von einem Film und
definitiv ein Highlight des noch jungen Jahres. Ein typischer Tarantino
halt.
8/10
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