Liebe RockHard, falls ihr das hier lest: Meldet euch doch mal.)
Sabaton haben sich in den letzten Jahren nicht gerade rar
auf deutschen Bühnen gemacht, was bei einer Band, die ihre Popularität vor
allem ihren überragenden Live-Qualitäten verdankt auch nicht weiter verwunderlich
ist. Die diesjährige Sommer-/Herbsttour firmiert unter dem Titel „Swedish
Empire-Tour“ und macht an diesem Donnerstagabend Station in der Saarbrücker Garage.
Den Startschuss des Abends liefern die Ungarn von Wisdom,
die erst halbgefüllten Halle einen gefälligen Power Metal anbieten und somit
für das Vorprogramm des schwedischen Panzerbattalions prädestiniert scheinen.
Die Rechnung geht auch beinahe auf, zumindest kann man den Jungs weder
mangelnde Spielfreude, noch wirklich schlechte Songs unterstellen, dennoch mag
der Funke nicht ganz überspringen. Das mag zum einen an dem undankbaren Slot
als Vor-Vorband liegen, zum anderen aber auch daran, dass die Songs selbst
allesamt zu austauschbar klingen. Nichts dabei, was man so oder so ähnlich
nicht schon von Halloween oder Hammerfall gehört hätte und auch ein Cover von
Maidens „Wasted Years“ bringt die Stimmung nicht gerade zum Überkochen.
Wesentlich einfacher haben es da die Eidgenossen von
Eluveitie, die selbst bereits auf eine heute recht zahlreich erschienene
Fanbase zurückgreifen können. Mit dem Einstiegsknaller „Helvetios“ gibt’s in
der Garage bereits kein Halten mehr. Das Publikum feiert nach allen Regeln der
Kunst und Eluveitie danken es mit einer starken Performance. Das mag die
knallharten Power-Metaller unter den Zuschauern zwar zunächst verwundern, aber
irgendwann wird auch noch der letzte Sabaton-Puritaner von dem entfachten
Folk-Feuerwerk mitgerissen. Dass der Sound dabei nicht immer ganz klar und
differenziert daherkommt – geschenkt. Eluveitie triumphieren auf ganzer Linie
und hinterlassen dem Headliner nach einer Dreiviertelstunde ein bestelltes
Feld.
Dass Sabaton gemeinhin als einer der besten Live-Acts der
Szene gelten, hat sich mittlerweile selbst im Saarland herumgesprochen und
dementsprechend gefüllt ist die Garage als das bekannte „Final Countdown“-Intro
endlich erklingt. Im nächsten Augenblick legen die Schweden mit „Ghost
Division“ los wie die Feuerwehr und in der Garage brechen auch noch die
allerletzten Dämme. Das Publikum präsentiert sich textsicher wie eh und je und
die Band feuert mit einem kollektiven Dauergrinsen Hit um Hit raus, wobei die
Wahl des nächsten Songs auch gerne den Fans per Kampfabstimmung überlassen
wird. Vom neuen Album „Carolus Rex“ landen neben dem Titeltrack noch drei
weitere Songs in der Setlist, (wobei „Karolinens bön“ sogar in der schwedischen
Version dargeboten wird) welche sich nahtlos zwischen Klassikern der Marke
„40:1“, „Attero Dominatus“ oder dem selten gehörten „The Hammer has fallen“
einreihen.
Wie sehr Sabaton ihre Fans schätzen zeigt sich besonders
zwischen den Songs, wenn Sänger Joakin mal wieder Bierbecher verteilt und die
Zeit stoppt, die die Beschenkten brauchen um diese zu leeren oder seine
Metallplatten-Weste gegen das ältere Modell eines Fans tauscht. Für solche
Aktionen muss man die Schweden einfach gern haben.
In den Zugabenblock geht’s mit „The Art of War“ ehe
das unvermeidliche „Primo Victoria“ noch einmal alle Reserven in Lungen und
Sprunggelenken mobilisiert. Zum Abschluss macht die „Metal Crüe“ dann noch den
Deckel drauf, ehe Band und Fans erschöpft aber glücklich den Rückzug antreten.
Sabaton haben ihren Heldenstatus an diesem Abend einmal mehr untermauert.
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