Freitag, 12. April 2013

Film-Review: The Man With The Iron Fists (2012)


(ursprünglich veröffentlicht auf moviepilot.de, März 2013)


Uiuiuiuiui, was war das denn? Nach dem schmucken Trailer durfte man wenigstens ein amtlich durchgestyltes Stück Martial Arts-Kino erwarten, war aber leider nüscht. „The Man With The Iron Fists“ wäre gern unglaublich hart, stylisch und witzig oder anders gesagt, es würde dem fettgedruckten „Presented by Quentin Tarantino“ so gerne gerecht werden, verzettelt sich aber in jeder einzelnen Disziplin.

Das Elend fängt schon mit dem wirren Plot an. Irgendwas mit Gold und verfeindeten Clans (die allesamt aussehen wie vom Dragonball-Cosplay-Treffen ausgebüchst) und Auftragskillern und Agenten und Prostituierten und Shaolin-Mönchen und einer Gattling-Gun. Schwer zu erklären, schwer zu verstehen. RZA trägt in seiner Rolle als Regisseur nicht unbedingt dazu bei, dieses Wirrwarr aufzuklären, im Gegenteil. Ständig tun sich neue Handlungsstränge auf, die dann einfach versanden, ständig werden neue Nebencharaktere eingeführt, nur um sie Sekunden (!) später in der nächsten Klopperei doch wieder über die Klinge springen zu lassen. Überhaupt, die Kampfszenen: Manchmal ist etwas weniger Zeitlupe doch mehr. Matrix gibt’s leider schon, darüber kann auch das China-Setting nicht hinwegtäuschen. Gemessen an den lahmen Kämpfen ist der Gore-Anteil einfach unverhältnismäßig. Das soll wohl morbide-stylisch sein, ist aber leider morbide daneben gegriffen. Allein Russel Crowes erster Auftritt in dem Bordell… Heieiei.

Wenigstens der Cast ist nicht komplett für die Katz. Russel Crowe (was macht der eigentlich in diesem Film?) und Lucy Liu drücken dem Film, so gut es der wirre Plot zulässt, ihren Stempel auf und sorgen somit für die wenigen lichten Momente des Films. Batista spielt eine X-Men-Version von sich selbst und macht damit zumindest nichts großartig falsch. RZA jedoch wirkt in seiner zweiten Rolle - jedoch, der des namenlosen Hauptcharakters (Namenlosigkeit ist sowieso im Moment der ganz heiße Scheiß) - egal was er tut einfach unglaublich fehl am Platz. Der Mann kuckt ständig, als hätte er einfach keinen Bock auf seinen eigenen Film. Schlechte Kombination.

Positiv vermerkt wird noch der Wu-Tang Soundtrack, der meiner Meinung nach garnicht so schlecht passt wie manch anderer hier lamentiert. Der Film hat wahrlich genug Schwachstellen über die man die Haare raufen kann, der Soundtrack ist keine davon. Rausreißen tut er den Rest allerdings auch nicht mehr. Ist mir schleierhaft warum Tarantino für sowas seinen Namen hergibt.

5/10

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